„Die Kommunikation untereinander ist ganz wichtig!“
Aktuelles
Im Sozialverband Schleswig-Holstein gibt es über 300 Ortsverbände. Sehr große, aber auch sehr kleine mit weniger als 100 Mit-gliedern. Unser Verband in Ratzeburg gehört mit rund 950 Menschen schon zu den größeren. Diese Zahl ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen – denn Torsten Egge und sein Vorstandsteam gehen immer wieder neue Wege.
Hallo Egge, vielen Dank für Ihre Zeit. Eine einfache Frage zum Beginn: Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich?
Zum einen leisten wir hier im SoVD wirklich wichtige Arbeit: Wir holen die Menschen aus ihrer Einsamkeit – bei einigen alleinstehenden Leuten kann man das tatsächlich so sagen. Dazu kommt, dass mir die Arbeit, das Interagieren mit den Menschen, unheimlich viel Freude bereitet.
Und warum beim SoVD? Wie sind Sie zum Verband gekommen?
Meine Frau und ich sind schon 2008 in den Verband eingetreten, damals weil wir ein sozialrechtliches Problem hatten. Der SoVD konnte uns damals helfen.
Tja, und zum Ehrenamt bin ich dann mehr oder weniger zufällig gekommen. Denn der SoVD-Ortsverband in Ratzeburg lag zwei Jahre lang mehr oder weniger brach, da ist nichts passiert. Ein neuer Vorstand musste gefunden werden. Damals hat der Kreisverband aus Mölln alle Mitglieder zu einer Versammlung eingeladen. Und ich konnte mir das vorstellen – so haben wir schnell einen guten Vorstand zusammen bekommen. Und der besteht bis heute.
Welche Aufgaben laufen bei Ihnen als Vorsitzender zusammen?
Zunächst muss ich sagen, dass jeder im Team seine Aufgaben hat. Und das läuft bei uns super. Ich sehe mich als Vorsitzender ein bisschen als Koordinator und versuche immer alle mitzunehmen. Die Kommunikation untereinander ist ganz wichtig. Darüber hinaus sorge ich hier im Ort dafür, dass der SoVD präsent ist – ich halte den Kontakt zu anderen Organisationen und der Kommunalpolitik. Das zahlt sich aus.
Wie meinen Sie das genau?
Wir veranstalten viele Dinge mit anderen Vereinen gemeinsam. Zum Beispiel einen Tanztee mit der Diakonie. Die Teilnahme hat sich stetig erhöht – beim vierten Mal waren nahezu 100 Gäste dabei. Allein wäre so etwas schwierig, schon wegen der Raumfrage. Man braucht ja für alle Events immer eine Lokalität – das ist mit Partnern deutlich einfacher.
Ihr Ortsverband ist innerhalb von vier Jahren von knapp 700 auf bald 1000 Mitglieder angewachsen. Wie erklären Sie sich das?
Wir gehen auf die Menschen in Ratzeburg zu, wir sind präsent. Ob mit einem Stand im Eingangsbereich von Supermärkten oder demnächst mit einem Seniorenkino: Wer in Ratzeburg unterwegs ist, sieht den SoVD. Auf diese Weise lernen die Menschen uns kennen. Ich persönlich halte zudem einmal im Monat einen kurzen Vortrag zum SoVD in Lübeck beim UKSH.
Sie bieten viele Veranstaltungen an. Wie viel Zeit geht denn da für Sie persönlich drauf?
Da kommt schon so einiges zusammen, das ist aber sehr unterschiedlich. Aber nochmal: Ich mache das alles, vor allem weil es mir Spaß macht.
Bei allen Veranstaltungen muss ich persönlich nicht dabei sein. Unser monatlicher Spielenachmittag wird hauptsächlich von meinen Vorstandskollegen betreut, wir sind im Vorstand gut organisiert.
Gibt es auch Dinge, die für noch mehr Freude am Ehrenamt sorgen würden? Worauf könnten Sie gut verzichten?
Die Unterstützung vom SoVD-Landesverband in Kiel könnte manchmal besser sein. Vor allem die Kommunikation verläuft nicht immer ohne Probleme. Einige Informationen kommen zu spät bei den Ortsverbänden an.
Sie sind nun seit vier Jahren Vorsitzender in Ratzeburg. Was waren bisher Ihre Highlights im Ehrenamt?
Die Landesverbandstagung 2023 und dann im Anschluss die Bundesverbandstagung in Berlin. Es war unheimlich interessant, die Strukturen des SoVD aus erster Hand kennenzulernen.
