„Ich wusste ja, worauf ich mich einlasse!“
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Viele unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Berufsleben bereits hinter sich gelassen. Bei Angela Wilke aus Neumünster ist es anders: Sie ist sowohl haupt- als auch ehrenamtlich für den SoVD Schleswig-Holstein aktiv. Als Leiterin unseres dortigen Sozialberatungszentrums ist sie gleichzeitig Vorsitzende im Ortsverband Neumünster mit über 4700 Mitgliedern. Wie das genau abläuft, verrät sie uns im Interview.
Hallo Frau Wilke, diese Doppelrolle in Neumünster ist selbst für SoVD-Verhältnisse etwas Besonderes. Wie kam es dazu?
Ja, hier in Neumünster ist das eine spezielle Situation. Ich bin schon länger hier im Ortsverband als Schatzmeisterin aktiv gewesen. Und habe in Teilzeit als Sozialberaterin in der Geschäftsstelle gearbeitet. Als dann meine Vorgängerin Astrid Abandowitz in Rente gegangen ist, war klar: Die Leitung des Sozialberatungszentrums geht nur in Personalunion mit dem ehrenamtlichen Vorsitz im Ortsverband Neumünster. Ob man will oder nicht (lacht). Ich wusste also, worauf ich mich einlasse.
Aber da ich schon länger beides kannte – sowohl die ehrenamtliche als auch die hauptamtliche Seite – war der Weg für mich ziemlich einfach. Dazu kommt, dass wir im Ortsverband Neumünster einen wirklich gut funktionierenden Vorstand haben – die Arbeit macht mir viel Spaß!. Sowohl ehren- als auch hauptamtlich.
Wie genau sind Sie überhaupt zum SoVD gekommen?
Das war um das Jahr 2010, damals war ich schwer krank und habe über die Deutsche Rentenversicherung eine berufliche Maßnahme absolviert. Dazu gehörten auch diverse Praktika – und eines davon habe ich beim SoVD in Neumünster gemacht.
Das hat damals einfach gut gepasst. Ich bin dann sozusagen hängengeblieben und musste die Maßnahme der Rentenversicherung gar nicht zu Ende machen.
Kannten Sie den SoVD vorher überhaupt?
Nein, gar nicht! Neben dem Teilzeitjob hier in der Geschäftsstelle bin ich dann auch gleich im Ehrenamt „verhaftet“ worden (lacht). Wir haben damals eine Handarbeitsgruppe für Frauen ins Leben gerufen, die habe ich anfangs betreut. Und heute gibt es diese Gruppe immer noch.
Wie sind Sie dann Vorsitzende im Ortsverband geworden?
Wie gesagt, hier in Neumünster hängt das mit der Leitung des Sozialberatungszentrums zusammen. Vorher bin ich im Ortsverband aber bereits einige Jahre Schatzmeisterin gewesen. Es haben sich also nur die Aufgaben geändert.
Und welche Aufgaben müssen Sie als Vorsitzende übernehmen?
Es dreht sich hauptsächlich um organisatorische Tätigkeiten. Wenn wir Veranstaltungen planen, laufen die Fäden in der Regel bei mir zusammen. Vieles organisiere ich zusammen mit meinem Schatzmeister. Da geht es um den Veranstaltungsort, das Catering, die Musik – oft kommt eine ganze Menge zusammen.
Gibt es auch Besonderheiten im Ehrenamt, auf die Sie gern verzichten würden?
Oh ja, natürlich. Auch bei uns gibt es nicht nur einfache Menschen, ich nenne die jetzt einfach mal Pöbel-Fritzen. Da habe ich ein ganz konkretes Beispiel: Normalerweise veranstalten wir einmal im Jahr ein großes Bingo-Event. Da kommen rund 150 Leute, jeder gewinnt einen Preis. Das ist eine ganze Menge Arbeit, die wir ehrenamtlich erledigen: Präsente besorgen, einpacken, den Raum organisieren und und und.
Beim letzten Mal mussten wir uns im Nachgang von einigen Mitgliedern Pöbeleien und Beschwerden anhören, dass die Organisation nicht gut gewesen sei. Das hat uns im Vorstand extrem geärgert, so dass wir das Bingo-Event für ein Jahr ausgesetzt haben. Dafür haben wir dann allerdings eine Kurzreise angeboten.
Klingt wirklich unangenehm. Aber die positiven Erlebnisse überwiegen hoffentlich, oder?
Selbstverständlich, da gibt es sehr viele. Meine schönste Erinnerung im Ehrenamt betrifft unseren Sommerball. Ich weiß noch genau, wie wir beim Schreiben der Weihnachtskarten überlegt haben, was wir anstelle des normalen Sommerfestes organisieren könnten. Dabei entstand die Idee eines Sommerballs mit Tanz und Live-Musik. Anfangs liefen die Anmeldungen leider richtig schlecht, und wir haben alle gesagt: „Sowas machen wir nie wieder!“ Aber der Abend war dann so schön, obwohl weniger als 100 Gäste gekommen sind, dass wir noch während der Veranstaltung gesagt haben: „Doch, das machen wir wieder!“ Und wir haben bei jeder Veranstaltung mehr Anmeldungen erhalten.
Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:
Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de
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